KATZENTIPPS
Kein Mensch käme auf die Idee, pubertierende Jugendliche mit Vorliebe für ohrenbetäubende Musik und Party ohne Ende in eine Senioren WG einzuquartieren. Deshalb sollten Sie das auch Ihrer Katze ersparen.
Katzen sind auch nur Menschen. Sie sind nicht bereit, Napf, Bett und ihre Familie mit jeder anderen Fellnase zu teilen, die wir Ihnen in die Wohnung setzen. Katzen
bestehen auf einer gewissen gemeinsamen Basis, die Einvernehmen und Respekt voreinander möglich macht, aus der innige Freundschaft, Sympathie oder wenigstens einigermaßen spannungsfreie Duldung
des anderen erwachsen kann. Die/der Neue muss einfach zu Ihnen passen.
Wer spontan mit einer Zweitkatze nach Hause kommt, weil sie so unwiderstehlich süß ist oder ein Notfall oder es die Rasse oder die Fellfarbe ist, die man sich schon immer gewünscht hat, der fordert das Schicksal heraus. Die Chance, dass es gut geht ist deutlich niedriger als
50%.
Wie groß die Freundschaftschancen für zwei Katzen sind, lässt sich aber vorher abschätzen.
Wir sagen Ihnen hier die wichtigsten Punkte für eine harmonische Katzenpartnerschaft. Aber vergessen Sie bitte nicht,
auch Temperament, Bewegungsfreude, Abenteuerlust oder Phlegma zu bedenken. Auch wenn Sie all das getan haben, kann Ihre Katze trotzdem ganz anders entscheiden. Denn jede Katze ist einmalig! Hier
unsere Tipps:
Haben Sie eine soziale
Katze?
Das ist die wichtigste Frage überhaupt. Um sich mit anderen Katzen wohlzufühlen, muss ein Stubentiger eine gewisse Sozialkompetenz besitzen. Bauernhofkatzen, aber auch Welpen vom gutem Züchter, die mit Tanten und Geschwistern aufgewachsen sind, haben sie immer. Einzelkatzen, die mit der Flasche aufgezogen oder viel zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden, haben all die wichtigen Feinheiten des Katze-zu-Katze-Verhaltens nie gelernt und damit kaum Bedürfnis nach Katzenfreundschaft. Je älter sie werden, umso weniger Interesse haben sie an anderen Katzen.
Haben sie vielleicht schon Jahre als Einzelkatze gelebt, dulden sie in der Regel keine Zweitkatze in ihrem Reich. Soziale Katzen, die lange allein leben mussten, können anfangs ähnlich reagieren.
Achten Sie auf den richtigen Altersunterschied.
Sie hoffen, dass ein Katzenkind ihre ältere Katze wieder in Schwung bringt? Leider geschieht das Gegenteil. Ihre Senior/in wird nicht mehr unter dem Bett hervor kommen, weil er/sie nichts mit dem Monster zu tun haben will, was ihren geregelten Tagesablauf und ihre Ruhe stört. Sie fühlen sich mit einem quirligen Katzenkind, dass durch die Räume flitzt, sie ständig zum Spielen auffordert und sie sogar anspringt, weil es raufen will, völlig überfordert und sind nur gestresst.
Ihre Katzensenior/in hatte immer einen Partner und soll nicht alleine bleiben?
Dann wählen Sie ein erwachsenes Tier, dass in Charakter und Temperament zu ihr passt. Für eine acht– bis zehnjährige Katze sollte der/die neue Partner/in mindestens fünf Jahre alt sein, für Katzen über 10 Jahre sollte der/die Neue etwa acht Jahre alt sein.
Gegenüber ihren Geschlechtsgenossinnen können Katzendamen echt zickig werden. Denn eine fremde nicht nah verwandte Katze ist zuerst immer Konkurrenz um das Revier. Im allgemeinen sagt man dass ein Paar (Katze/Kater) die besseren Chancen hat.
Kastrierte Kater sind durchaus zu einer Kumpelfreundschaft mit einem anderen Kater bereit, sofern der andere nicht ein echter Macho ist, der ständig „Boss“ sein will und den Schwächeren mobbt.
Erwachsene Katzen schätzen die Gesellschaft eines freundlichen Katers meist mehr, als eine Katzenfreundin an ihrer Seite.
Für erwachsene, kastrierte Kater unter acht Jahren, mit gutem Sozialverhalten, kann sehr junger Neuzugang verjüngend wirken.
Sie sind oft begeisterte Kindermädchen, Onkel und „Ausbildner“ für Katzenkinder und machen keinen Unterschied, ob es Kätzchen oder kleine Kater sind. Da wachsen Freundschaften fürs Leben heran.
Rassengrenzen Burmakatzen mit anderen dominanten Katzenrassen zusammen zu bringen kann zu mehr „Action“ führen, als einem lieb ist. Bedächtige Perserkatzen haben bei dominanten Siam– oder Abessinierrassen nichts zu lachen.